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Saison 2016/2017 



Trauerspiel

18.03.2017: Heimspiel gegen FC Pech

(jan) Üblicherweise findet sich hier ein mehr oder minder detaillierter Spielbericht, der anhand kurzer Ausschnitte versucht, einen Eindruck vom letzten Match unserer C3 zu vermitteln. Auch wenn es manchmal schwer fällt, wird dann versucht, die positiven Aspekte unseres Spiels herauszustellen. Wer aber das Rückspiel gegen den FC Pech live mit ansehen musste, wird verstehen, warum insbesondere auf Letzteres diesmal verzichtet wird. Schon das vorangegangene Spiel in Volmershoven ließ unser Team in keinem guten Licht dastehen (s.u.). Was die Mannschaft aber heute gegen den FC Pech ablieferte, muss tatsächlich als fußballerischer Offenbarungseid bezeichnet werden.

Bitte nicht falsch verstehen, natürlich kann man mal zwei schlechte Spiele in Folge abliefern. Aber der Fehler scheint hier im System zu stecken. Anders lässt es sich nicht erklären, dass einige Protagonisten nach dem höchst peinlichen "Erfolg" in Volmershoven unter der Woche glauben, im Training alberne Faxen machen zu müssen und andere dadurch in der Vorbereitung auf das nächste Spiel zu stören. Dass dieses Personal dann zum Spiel erscheint und planlos über den Platz stolpert, ist natürlich folgerichtig. Aber es ist auch und vor allem ärgerlich. Denn dafür braucht keiner unserer Jugendcoaches Zeit und Energie zu verschwenden. Alles, was die zu vermitteln versuchen, wird von unseren großartigen Fußballstars entweder komplett ignoriert oder ins Lächerliche gezogen. Wir hatten vor gar nicht allzu langer Zeit schon mal so eine Phase. Damals schworen alle Stein und Bein, das Spiel jetzt wieder etwas ernster zu nehmen. Gehalten hat es leider nicht sehr lange. Vielleicht sollten die Beteiligten mal darüber nachdenken, dass es diese Mannschaft ohne Julius, Nils und Yannik gar nicht mehr gäbe. Doch anstatt das dankbar anzunehmen, wird deren Autorität in Frage gestellt und auf dem Platz auf Ronaldo gemacht. Das steht Euch nicht zu, Sportsfreunde. Denn alle drei Jugendcoaches spielen selbst  in unserer B1 - eine Jugendkategorie, die keiner von Euch erreichen wird, wenn Ihr Euch weiterhin so albern, arrogant und beratungsresistent verhaltet. Dann verliert Ihr nämlich vorher die Lust an diesem Sport.

Heute wurde nun also das Spiel gegen den FC Pech hergeschenkt, der uns im Hinspiel bereits eine schmerzhafte 1:5 Niederlage verpasst hatte. Zudem rangierten die Gäste in der Tabelle (mit zwei Spielen weniger) VOR dem Spiel exakt drei Punkte hinter uns, wiesen aber eine deutlich bessere Tordifferenz auf. Allein diese Ausgangslage hätte Motivation genug sein können. War aber nicht so.

Um es ganz ehrlich zu sagen: kein Elternteil braucht sich am Samstag für 80 Minuten in den kalten Wind zu stellen, um sich anzusehen, wie sich unsere C3 von wirklich harmlosen Gästen aus Pech auf eigenem Platz widerstandslos verhauen lässt. Auch wenn mit Lukas und Moritz zwei Stammspieler fehlten, war das, was der Rest heute ablieferte, einfach miserabel. Zugewiesene Positionen wurden entweder gar nicht besetzt oder nicht gehalten. Zweikämpfe schienen etwas Lästiges zu sein, das man lieber ganz mied. Lieber wurde neben dem Gegner her getrabt, damit man die auch ja nicht in ihrem Spielfluss störte. Sprints um den Ball wurden entweder gar nicht angesetzt oder einfach von vornherein verloren gegeben. Pässe, egal welcher Länge, gab es praktisch nicht oder sie landeten beim Gegner oder im Aus. Aufbauspiel? Fehlanzeige. Einsatz, Biss, Wille? Nichts davon. Statt dessen lust- und planloses Hin- und Hergerenne ohne jedes erkennbares Ziel.

Die Gegner waren anfangs überrascht, stellten sich aber dann zunehmend auf die Lessenicher Slalomstangen ein und taten, was eine Fußballmannschaft eigentlich tut: sie spielten ihr Spiel und suchten den Abschluss. Folgerichtig ging es schon mit einem 0:2 Rückstand in die Pause. Doch auch die sehr deutlichen Worte von Nils und Yannik zeigten - vielleicht mit Ausnahme von Adonis - keine Wirkung, denn RWL nahm weiterhin nicht am Spiel teil. Im Gegenteil: man fing sich noch weitere 5 (fünf!) Tore ein und konnte sich abschließend vielleicht noch darüber freuen, dass die Niederlage auf eigenem Platz nicht zweistellig zu Null ausfiel. Das könnte dann aber am kommenden Wochenende der Fall sein, wenn unsere Truppe beim Tabellenführer antreten in Beuel antreten muss. Ob ich mir das ansehe, weiß ich noch nicht.

Das einstige Saisonziel - ein Platz unter den ersten drei der Tabelle - kann jetzt schon abgeschrieben werden. Ob das Minimalziel - mehr Spiele gewinnen als verlieren - erreichbar ist, wird sich zeigen. Aber auch da sind unsere Kicker derzeit im Soll. 19 Punkte aus 13 Spielen - das ist jedenfalls keine Bilanz, auf die man sich etwas einbilden müsste.


Tabelle C-Jugend Kreis Bonn, Staffel 3

Stand: 19.03.2017

Rang

MannschaftSpieleguvTorePunkte

1.

JSG Beuel II12110171:633

2.

SV SW Merzbach II1191142:928

3.

Spfr. Ippendorf II1181234:825

4.

SC Muffendorf 1362535:2520

5.

FC Pech 21161434:919

6.

Rot-Weiss Lessenich 31361635:4019

7.

SV Wachtberg II1245328:2617

8.

SV Salia Sechtem 212201024:566

9.

SC Volmershoven II13111112:1024

10.

1. FC Rheinbach II1210119:433
 


Ganz schmutziger Sieg

11.03.2017: Auswärtsspiel gegen SC Volmershoven II

(jan) Schnell noch nachgeschoben: der Spielbericht vom Auftritt unserer Elf in Volmershoven. Halten wir es kurz, denn schön war das nicht ... 

Ein Spiel gegen Tabellenletzte ist für unser Team immer gefährlich. Unvergessen der pomadige Auftritt gegen Oberkassel in der vergangenen Saison - ein peinliches Spiel, das dem seinerzeitigen Tabellenletzten den ersten Punkt bescherte. Und heute nun gegen Volmershoven. Ein Team, das mit einer Tordifferenz von 4:98 in der Tabelle notiert ist. Wobei 12 von den Gegentoren zwar aus dem Hinspiel in Lessenich stammten, aber eben auch einer der 4 eigenen Treffer. Dennoch herrschte im Team vorab (allzu) große Selbstsicherheit - das hier würde ein Selbstläufer werden.

So kam es dann natürlich nicht. Denn Volmershoven hatte seinen Kader mit Personal aus der ersten Mannschaft verstärkt. Und schon fiel die Gegenwehr der Gastgeber wesentlich heftiger aus als erwartet. Vor allem über unsere rechte Seite kamen ein ums andere Mal sehr schnelle und gefährliche Vorstöße in unseren Strafraum, die aber glücklicherweise noch keine Konsequenzen hatten. Unser Angriffsspiel hingegen hielt sich in sehr engen Grenzen. Das lag unter anderem daran, dass unsere Sturmspitze mit Mahad sehr blass blieb. Aber es lag auch daran, dass unsere Außenstürmer ihre Positionen einfach nicht hielten. Weder Cengiz noch Duran waren bereit, sich an der Linie anspielbar zu halten. So führte die Überlegenheit im zentralen Mittelfeld und die häufigen Ballgewinne von Haris und Moritz zu nichts, weil sie keine Abnehmer für das Spiel nach vorne fanden.

Statt dessen standen sich unsere drei Offensivspieler mehr als einmal gegenseitig im Weg, verloren die Bälle und luden Volmershoven dazu ein, lange Bälle nach vorn zu spielen.

 

Archana hatte dann ihre liebe Mühe, den pfeilschnellen Linksaußen der Grün-Weißen wieder einzufangen. Oft gelang das nicht, sodass unsere Innenverteidiger Ali und Paul J. kräftig mit aushelfen mussten. Dadurch standen dann häufiger Volmershovener in der Mitte frei, wie beim gefährlichsten Angriff in der 22. Minute, bei dem nur eine echte Glanzparade von Nils die Führung der Gastgeber verhindern konnte. Einigermaßen konsterniert ging es dann in die Pause.

Coach Markus war - gelinde gesagt - not amused. Er hatte vor dem Spiel ausreichend häufig und deutlich darauf hingewiesen, Spiel und Gegner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Jetzt war bereits eine Hälfte um und die Chancen und das Selbstbewusstsein der Gegner deutlich gestiegen. Und so verwunderte es die aufmerksamen Zuschauer auch nicht, als eine inkonsequente Abwehraktion in der 9. Minute der zweiten Hälfte auf einmal zum 1:0 für Volmershoven führte, das seinen Führungstreffer wie den Gewinn der Weltmeisterschaft feierte.

Es dauerte ein wenig, bis sich dieser Schock in einen Aufwachmoment gewendet hatte. Aber dann rissen sich unsere Protagonisten doch noch einmal zusammen und machten Druck nach vorn. Weiterhin nicht schön, weil weiterhin die Außen nicht außen standen. Kombinationsfußball konnte so nicht gespielt werden. Also mussten Einzelaktionen her. Oder Standards. In der 12. Minute führte eine Ecke von Adonis zu großem Gewurschtel im Volmershovener Strafraum. Irgendwie landete der Ball dann im Rückraum bei Mahad, der den Ball dann irgendwie zum 1:1 Ausgleich einstocherte.

Drei Minuten später fummelte sich dann Duran nach Zuspiel von Moritz durch die Volmershovener Abwehr und traf zum 1:2. Und zwei Minuten darauf hatte RWL dann noch mehr Glück, als Ali einen Freistoß aus ca. 18 Metern in den Strafraum hämmerte. Dort titschte der Ball über den Volmershovener (Aushilfs-)Torwart unter die Latte und trudelte zum 1:3 ins Netz.

Noch ein kurzes Wort zum Man in Black: der Schiri trug ein Großteil dazu bei, dass dieses Spiel so unansehnlich wurde. Er pfiff jeden Zweikampf, jeden Körpereinsatz und jedes enge Laufduell ab und unterbrach so jeden Spielfluss. Er erkannte Abseitsstellungen wo keine waren und ließ dafür offensichtliche einfach weiterlaufen. Er maßregelte penibel und pingelig sowohl Spieler als auch Trainer, drohte mit Platzverweisen und wirkte dadurch leider Gottes einfach überfordert. Der Fußballverband tut sich mit solchen Leuten keinen Gefallen.

Fazit: ein dreckiger, letztlich auch unverdienter und in der Höhe nicht gerechtfertigter Sieg gegen das Tabellenschlusslicht.


Starker Auftritt

04.03.2017: Heimspiel gegen den 1. FC Rheinbach

(jan) Nach zweiwöchiger Pause empfing unsere C3 heute den 1. FC Rheinbach. Vor Spielbeginn gab es einige handfeste Überraschungen, denn einiges Personal, das im Training der letzten Wochen mit Abwesenheit glänzte, bot spontan wieder seine Dienste an. Dumm nur, dass die Trainer sich für das Spiel schon aus der D-Jugend Verstärkung geliehen hatten: mit Julian stand ein zwar noch etwas kleinerer, aber dafür umso quirligerer Stürmer parat. Dafür sagten andere Stammspieler kurzfristig ab. So richtig will da keine Konstanz rein kommen. Drängendstes Personalproblem war aber die Besetzung des Torwarts, denn Nils war für diesen Spieltag schon vor langer Zeit an die C2 verliehen worden. Nur gut, dass wir mit Lydell eine Alternative im Team haben, die schon zwischen den Pfosten gestanden hat.

Die Gastmannschaft belegt in der Tabelle konstant den vorletzten Platz. Dennoch kein Grund, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen.

Deshalb stellten die Coaches auch eine routinierte und schlagkräftige Besetzung auf: vor Lydell im Tor spielten Paul J. und Ali in der Innenverteidigung, die auf der linken Seite von Jakob und auf der rechten Seite Paul K. unterstützt wurden. Im zentralen Mittelfeld spielten Lukas und Haris, die Außenbahnen wurden rechts mit Cengiz und links mit Adonis besetzt. Auf der 10 agierte der nicht ganz fitte Moritz und im Sturm unsere besagte SD-Jugend-Hoffnung Julian. Als Alternativpersonal saßen Archana, Karo und Mahad auf der Bank.

Im Spiel zeigte sich diese Aufstellung von Beginn an sehr überlegen und setzte den Gegner unter permanenten Druck. Es ist vielleicht zu früh, in der C-Jugend von Pressing zu reden, aber die blau-weißen Rheinbacher hatten keine Chance, ihr Spiel aufzubauen, weil sie auf allen Positionen angelaufen und attackiert wurden.

Leider konnte unser Team diese Überlegenheit erst einmal nicht in einen Vorsprung umwandeln. Bis zum Strafraum des Gegners lief alles sehr gut, aber einen Abschluss wollten sie irgendwie nicht hinbekommen.

Erst in der 30. Minute wurde ein langer Pass in den Rücken der Rheinbacher Abwehr gespielt, den sich der aufmerksame Julian erlief und dann im eins zu eins gegen den herausgeeilten Torwart im Stile eines Top-Stürmers zum 1:0 vollstreckte.

Gleich  nach dem Wiederanstoß ergatterte Moritz den Ball und zog über die linke Seite in den Rheinbacher Strafraum. Kurz vor der Grundlinie brachte er einen feinen Pass nach innen, wo wieder Julian goldrichtig stand, um das 2:0 zu erzielen.

Schöne Momente, die aber zwei Minuten später durch einen falschen Einwurf in unserer Hälfte zunichte gemacht wurden. Was ist eigentlich so schwer daran? Egal, Fakt ist, dass die Gegner ihren Einwurf dann zu einem Angriff nutzten, bei dem sie Lydell mit dem ersten Torschuss keine Chance ließen und das 2:1 erzielten. So ging es in die Pause.

In der 2. Hälfte wurde Julian in der Spitze durch Mahad ersetzt. Das zahlte sich fast postzwendend aus, als Mahad in der 2. Minute im Strafraum gefoult wurde. Den fälligen Elfer verwandelte Lukas ganz sicher zum 3:1. In der 20. Minute hätte Moritz beinahe mit einer Bogenlampe aus 10 Metern das 4:1 erzielt, traf aber leider nur den Pfosten. Dafür brachte er eine Minute später eine tolle Flanke von rechts auf den in der Mitte freistehenden Adonis, der dann das 4:1 markierte. Unmittelbar vor dem Abpfiff konnten die Rheinbacher eine etwas unentschlossene Abwehraktion unserer C3 noch zum 4:2 Endstand nutzen.

Mit einer guten Leistung konnte unser Team den guten Rückrundenstart untermauern und auf den 6. Tabellenplatz klettern. Das selbstauferlegte Saisonziel, unter die Top-Drei zu kommen, ist noch in Reichweite. Immerhin steht noch das Nachholspiel gegen die punktgleichen Wachtberger an, das auf den 4.4. verlegt wurde.


Rache ist süß

18.02.2017: Heimspiel gegen den SC Muffendorf

(jan) Auch dieser Bericht kommt etwas später als gewöhnlich, aber wir wollen ihn den Lesern keinesfalls vorenthalten. Denn immerhin eröffneten unsere Kicker an diesem Tag offiziell die Rückrunde der laufenden Saison. Als Gegner empfingen sie den SC Muffendorf, der ihnen im ersten Spiel den Saisonstart mit einer katastrophalen Niederlage verhagelt hatte. Aber man sieht sich halt immer zweimal ...

Die Vorzeichen zum Spiel standen zunächst mal schlecht, denn irgendwie zieht sich die wochenendliche Personalarmut wie ein roter Faden durch diese Spielzeit. Genau die hatte übrigens auch zur Klatsche im Hinspiel geführt. Anders als damals, als es drückend heiß war im Pennenfeld, herrschten heute eher kühle Temperaturen. Aber bei teils blauem Himmel war das durchaus zu ertragen. Außerdem hatten die Coaches vorgesorgt und sich Personal aus der C2 geliehen: Viet und Arian komplettierten den Kader, sodass schließlich mit Karo und Cengiz sogar zwei Joker auf der Bank saßen.

Das spiel begann ganz in unserem Sinne, denn schon in der 8. Minute brachte Adonis einen Eckball in den Strafraum, der von einem Muffendorfer Verteidiger ins eigene Tor gelenkt wurde: 1:0. Nur eine Minute später hätte Lukas beinahe eine weitere Adonis-Ecke zum Ausbau der Führung verwandelt, aber diesmal konnte der Torwart parieren. Keine Chance hatte er dann aber, als eine weitere Minute später Moritz einen feinen Doppelpass mit dem im Sturm eingesetzten Viet spielte und anschließend locker zum 2:0 traf.

Danach dauerte es 10 Minuten, bis Ali mit einem ganz langen Pass Viet auf die Reise schickte. Als Viet den Ball an der Strafraumlinie erreichte, umkurvte er einen Abwehrspieler und schob eiskalt zum 3:0 Halbzeitstand ein. Von den Gegnern gibt es nicht viel zu berichten, sie hatten dem überlegenen Spiel unserer Mannschaft nicht viel entgegen zu setzen. Wenn sie dann doch einmal in die Nähe unseres Strafraums gelangten, war immer jemand zur Stelle, um die drohende Gefahr schon im Ansatz zu ersticken. 

 

Hinten rechts hatte Jakob zwar seine liebe Mühe mit den schnellen Außen, aber die bekamen aus dem Mittelfeld so gut wie keine Bälle. Und wenn sie mal durchkamen, scheiterten alle Angriffe an unserer souveränen Innenverteidigung von Paul J. und Ali. Auf der anderen Seite sorgte die C2-Leihgabe Arian für viel Sicherheit.

Nach der Pause wechselte unser Team, Karo kam für Adonis, kurze Zeit später, in der 6. Minute ersetzte Cengiz den ausgepumpten Jakob. Nur eine Minute später verdrehte sich Moritz bei einer Abwehraktion unglücklich das Knie und konnte das Spiel nicht fortsetzen. Für ihn kam wieder Adonis ins Spiel. Das druckvolle Spiel unserer Mannschaft wurde nahtlos fortgesetzt, brachte aber zunächst nichts ein. Erst kurz vor Schluss, in der 30. Minute, zauberte Viet im gegnerischen Strafraum, ließ die Muffendorfer Abwehr ganz alt aussehen und schloss schön ab. Der Torwart konnte den Ball zwar abwehren, aber Karo war mitgelaufen und staubte gnadenlos zum 4:0 ab.

Fazit: Ein verdienter Sieg gegen einen Gegner, der im Hinspiel ebenfalls mit anderem Personal gespielt haben musste. Unsere Truppe hingegen war glänzend aufgelegt und trat ausgesprochen selbstsicher in die Rückrunde ein. Sie hielten sich an die Vorgaben der Trainer, suchten die Abschlüsse und standen hinten vorbildlich in einer 4er-Abwehrkette, die auch noch gut aufrückte und den Gegnern einige Abseitsstellungen bescherte. Ein verdienter Sieg, bei dem man höchstens die Chancenverwertung bemängeln kann, denn zwei, drei, vier Tore mehr wären heute locker noch drin gewesen. Aber drei Punkte bleiben nun mal drei Punkte. 

 


Der vergessene Bericht

03.12.2016: Letztes Spiel vor der Winterpause daheim gegen den Salia Sechtem 2

(jan) Man beachte das Datum... Sorry, vorweihnachtliche Hektik hat diesen Bericht leider um zwei Wochen verzögert. Deshalb halte ich ihn kurz.

Wenn der Trainer trotz eines 5:0 Erfolgs seines Teams nicht ganz glücklich ist, muss es ein eigenartiges Spiel gewesen sein. War es auch, das letzte Spiel unserer C 3 vor der Winterpause, daheim, gegen Salia Sechtem. Das ging mit der klaren körperlichen Überlegenheit der Gegner los: allesamt überragten sie unsere Spieler um mindestens einen halben Kopf.

Vor allem der kräftige gegnerische Kapitän flößte beim Torschusstraining aufgrund seines kapitalen Schussvermögens zunächst Respekt ein. Der bröckelte aber nach Anpfiff ziemlich schnell, denn es zeigte sich, dass die Grün-Weißen Gäste spielerisch die deutlich unterlegene Mannschaft waren. Mit sehr unkoordiniertem und zerfahrenem Spiel verloren sie viele Bälle und luden damit unsere Lieblingsmannschaft immer wieder zu gefährlichen Vorstößen ein. Dabei entstanden reihenweise Großchancen, die aber von unserem Team einfach nicht genutzt wurden. Gleich mehrfach wurde der Ball am leeren Tor vorbeigespielt. Es war zum Haareraufen. 

Und so dauerte es tatsächlich bis zur 33. Minute, bis Moritz sich dann endlich an der Mittellinie den Ball schnappte und einfach mal alleine los marschierte. Die letzten Sechtemer Verteidiger spielte er aus, indem er sich den Ball sehr weit vorlegte. Es folgte eine lange Schrecksekunde, weil der im Abseits stehende Jonas versuchte, das Spiel aufzunehmen. Aber Moritz pfiff ihn zurück und erlief sich den Ball wieder, sprintete links in den Strafraum, und schoss - und traf einen mitgeeilten Verteidiger. Glücklicherweise prallte der Ball dann aber genau in Moritz' Lauf und er konnte zum lange überfälligen 1:0 einschieben. Kurz darauf war Halbzeit, Gelegenheit zum Aufwärmen bei der Kälte.

Nach dem Wiederanpfiff setzte sich das überlegene, aber erfolglose Spiel unserer Mannschaft zunächst fort, bis Moritz in der 7. Minute in Höhe des Mittelkreises bemerkte, dass der (nicht etatmäßige) gegnerische Torwart sehr ungünstig und vor allem sehr weit draußen vor der Linie stand. Also zog Moritz aus ca. 25 Metern Entfernung einfach mal hoch ab - und schweißte den Ball über den Keeper hinweg passgenau zum 2:0 in den Winkel.

Und gleich nach dem Wiederanstoß, in der 8. Minute, verlor Sechtem wieder den Ball an Moritz, der von links in den Strafraum zog und wieder schoss. Wie beim 1:0 prallte der Ball aber von einem Gegner ab und landete diesmal vor den Füßen von Jonas, dessen Schuss das Tor nicht mehr verfehlen konnte - 3:0. Zwei sehr beruhigende Treffer, die auf unsere Mannschaft sehr entspannend wirkten. 

Selbstbewusster und lockerer traten unsere Kicker jetzt auf. Nur 6 Minuten nach Jonas' Treffer erarbeitete sich wieder Moritz an der Mittellinie den Ball und bediente passgenau den in der Mitte lauernden Adonis, der zum 4:0 traf.  Und nur eine Minute später setzte dann Sir Lydell zu einem unaufhaltsamem Alleingang an, den er mit einem schönen Abschluss zum 5:0 Endstand krönte.

Man konnte es trotzdem verstehen, dass Markus nach dem Abpfiff nicht wirklich zufrieden war. Denn angesichts der eklatanten Unterlegenheit des Gegners hätte das Spiel eigentlich noch viel deutlicher ausfallen müssen. Die Chancenauswertung in der ersten Halbzeit war nicht mehr mangelhaft, sie war tatsächlich ungenügend.

Auch in der zweiten Hälfte platzte der Knoten bei den meisten wohl erst nach dem 3:0. Damit kann kein Coach der Welt einverstanden sein.

Und dennoch haben sich unsere Spieler mit dem 5:0 einen dringend benötigten Erfolg gegönnt. Das bedeutet nach wie vor den 7. Platz. Aber es spricht für die Moral der Mannschaft, dass man sich zwischenzeitlich das Ziel gesetzt hat, die Saison unter den ersten fünf Mannschaften zu beschließen. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch sehr ambitioniert, aber auch nicht ausgeschlossen. So gehen wir also einigermaßen entspannt in Winterpause und Weihnachtsferien. Bis zum ersten Spieltag am 11.02.2017 sind dann 5 Wochen Zeit, um mit ernsthaftem Training Aufbauarbeit für die Rückrunde zu leisten.

Allen Spielerinnen und Spielern sowie ihren Eltern wünschen wir auf diesem Wege ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. 

 


Viel besser

19.11.2016: Heimspiel gegen Merzbach

(jan) Ok, unsere C3 hat zuletzt drei Niederlagen in Folge eingefahren. Das ist sicher keine Bilanz, auf die man stolz sein kann. Aber wenn man sich ansieht, dass diese Niederlagen gegen die ersten drei Tabellenplätze erfolgten, dann rückt das die Ergebnisse schon wieder etwas gerader. Obwohl unser Anspruch ja eigentlich ist, dort oben mit zu spielen. Aber es hat eben noch nicht sollen sein. Kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen, wie es gegen Ippendorf zum Teil wirkte. Und bestimmt kein Grund, das Training nicht ernst zu nehmen. Sondern eigentlich doch Motivation, endlich den Durchbruch zu schaffen und mit einem Sieg mal wieder Selbstbewusstsein zu tanken.

Entsprechend gespannt wurde das Gastspiel des SV Merzbach erwartet. Die Kollegen aus dem Rheinbacher Umland traten mit einer Bilanz von drei Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage in Lessenich an. Kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Schön, dass auf unserer Seite wieder ausreichend Personal zur Verfügung stand, auch wenn mit Duran und Moritz zwei Leistungsträger fehlten. Dafür war Nils wieder dabei und stand dort, wo er hingehört: zwischen unseren Pfosten. In der Innenverteidigung wartete die C3 mit Paul J. und Ali auf. Links hinten stand Archana, rechts hinten Paul K. Die 6er wurden durch Karo und Lukas besetzt, Mahad etatmäßig auf der 10. Links außen Lydell, rechts außen Jonas und in der Spitze Josef. Auf der Bank zunächst Adonis, Haris und Jakob.

Mit dieser Aufstellung begann unser Team das Spiel zwar zuversichtlich, aber etwas verkrampft. Merzbach konnte sich die ersten Bälle recht einfach erspielen, verlor sie aber erfreulicherweise auch wieder im Mittelfeld, ohne dass sie irgendwelche Gefahr für das Lessenicher Tor bedeutet hätten. Und so nach ca. 5 Minuten hatte unsere Mannschaft sich dann auch sortiert und begann, mitzuspielen. In der 8. Minute lief der erste wirklich planvolle Angriff über unsere linke Seite. Lydell setzte Josef in Szene, der im Strafraum abzog, aber der Keeper konnte parieren. Zwei Minuten später die erste Ecke für RWL, die schön vor das gegnerische Tor getragen wurde. Aber leider kam Karo in der Mitte nicht richtig an den Ball, sonst hätte es hier schon den Führungstreffer gegeben. Ein ähnliches Bild weitere zwei Minuten später, als sowohl Lydell als auch Mahad von der massiven Merzbacher Abwehr am Abschluss gehindert werden.

Wieder zwei Minuten später, in der 14. Minute, setzte Lydell zu einem unaufhaltsamen Alleingang an, der ihn im gegnerischen Strafraum bis an die Grundlinie führte. Dort verlor er zwar den Ball an den gegnerischen Verteidiger, der jedoch passte den Ball zu seinem Keeper, der ihn aufnahm. Für diesen unerlaubten Rückpass hätte es eigentlich einen indirekten Freistoß im Merzbacher 16er geben müssen, aber der Unparteiische hatte die Szene offenbar übersehen. Kurz darauf übersah er auch zwei aufeinander folgende Abseitsstellungen bei Angriffen der Gastmannschaft, die aber an unserer von Ali und Paul J. sehr gut organisierten Innenverteidigung scheiterten. So ging das Spiel munter hin und her und es machte tatsächlich Spaß, zuzusehen. In der 24. Minute ersetzte Jakob Archana auf der linken Abwehrseite. Zwei Minuten darauf führte ein Ballverlust im Mittelfeld zu einem schnellen Vorstoß, den die Merzbacher zum 0:1 nutzten. Gottseidank brach unser Team danach aber nicht zusammen, sondern hielt weiter gut mit. Letzte nennenswerte Aktion war in der 34. Minute noch der Wechsel von Jonas auf Adonis und kurz darauf bat der Schiri zum Pausentee. 

Keine Ahnung, was die Coaches in der Halbzeit zu erzählen hatten, aber es muss motivierend gewesen sein. Denn nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff schnappte sich Adonis die Pille, lief an der Merzbacher Strafraumlinie quer und zog von dort einfach mal ab zum 1:1 Ausgleich. Wunderbar: endlich mal jemand, der sich traut! In der 7. Minute dann ein weiterer Angriff, Lydell spielte auf Josef, doch dessen Abschluss landete in den Armen des Merzbacher Torwarts. Gleich darauf ein Wechsel: Haris ersetzte Karo auf der 7. In dieser Phase war RWL das klar spielbestimmende Team.

In der 15. Minute hatte Adonis nach einem schönen Eckball von Josef die Chance, per Kopf die Führung zu erzielen, verfehlte aber leider das Tor ganz knapp. Nur eine Minute später die Kopie dieser Szene, nur dass Adonis' Kopfball diesmal gehalten wurde. In der 20. Minute versuchte es Josef wieder mit einem Abschluss, aber auch der wurde vom guten Merzbacher Keeper gehalten.

In der 27. Minute ersetzte Archana Paul K. auf der rechten Abwehrseite. Unsere Abwehr stand heute sehr gut und ließ den Gegnern nur ganz wenige Chancen. Auf der anderen Seite brachte Josef in der 31. Minute wieder eine Ecke schön herein, doch Alis Torschuss verfehlte knapp das Führung, die zu diesem Zeitpunkt hoch verdient gewesen wäre. Nur zwei Minuten darauf der letzte Wechsel des Spiels: Paul K. kam zurück und ersetzte den fleißigen Jakob.

Und dann, das Spiel war eigentlich schon vorbei, eroberte sich in der 35. Minute ein Merzbacher an unserer Strafraumgrenze mit einem Handspiel den Ball und erzielte mit einem Sonntagsschuss aus heiterem Himmel den Siegtreffer zum 1:2.

Verständlicherweise reagierte unser Team mit grenzenloser Enttäuschung: das Spiel über weite Strecken bestimmt und den Gegner kontrolliert. Aber eben auch kein zweites Tor gemacht. Dann kann so ein Glückstreffer das Spiel entscheiden.

Schade, heute hat unser Team ganz viel richtig gemacht. Einsatz und Wille waren da und Abschlüsse wurden gesucht. Dass sich das heute nicht auszahlte, lag einwandfrei am Fußballgott. Wenn es aber so weiter geht und die neue Ernsthaftigkeit auch im Training Einzug hält, dann muss sich Salia Sechtem im letzten Spiel vor der Winterpause ganz warm anziehen. Seit heute kann man sich darauf wieder freuen.


Eine ganz neue Seite

05.11.2016: Auswärts gegen die Sportfreunde Ippendorf

(jan) Es ist kalt geworden im Rheinland. So etwa an diesem Spieltag oben auf dem Venusberg, wo uns die zweite Mannschaft des SV Ippendorf zum Spiel empfing. Bei grauem und windigem Herbstwetter lautete die entscheidende Frage daheim wohl zunächst, ob nun mit oder ohne lange Unterwäsche angetreten werden sollte. Das musste gottseidank jeder selbst entscheiden. 

Die Ippendorfer Sportfreunde waren durchwachsen in die Saison gestartet, hatten aber zuletzt mit einem deutlichen 4:1 Sieg in Muffendorf auf sich aufmerksam gemacht. Unser Team war also gewarnt. Aber es war auch gewillt, die vergangene Heimschlappe gegen Beuel wieder gut zu machen. Trotzdem trafen einige Absagen empfindlich die Aufstellungsfrage. Allen voran war es die Abwesenheit von Nils, unserem Stammkeeper. Der verbrachte sein Wochenende in Hamburg, einer Stadt, die mit Sport nun so gar nichts mehr zu tun hat. Früher wäre das eine Katastrophe gewesen, heute haben wir mit Lydell jemandem im Team, der über Torwart-Erfahrung verfügt und deshalb einspringen kann. Der Kader präsentierte sich also so: Lydell im Tor, Ali und Paul J. in der Innenverteidigung. Der linke Außenverteidiger war diesmal Josef, der sonst eher offensiv orientiert ist. Rechts hinten lief Lukas auf. Die 6er wurden von Moritz und Haris besetzt, die offensive Ballverteilung auf der 10 übernahm wieder Mahad. Den Linksaußen stellte Karo, den Rechtsaußen Duran und in der Mitte trat Adonis an. Einziger Auswechselspieler war Halid.

Der junge Unparteiische eröffnete das Spiel mit leichter Verspätung und unser Team begann, als wolle es die verlorene Zeit aufholen. Munter wurde der Gegner attackiert und der Zweikampf gesucht. Nach der Eroberung lief der Ball durchaus munter durch unsere Reihen und in den ersten fünf Minuten hatten die Gastgeber alle Hände voll zu tun, unsere Offensivabteilung aus am Zugriff zu hindern. Bis zur Strafraumgrenze kamen unsere Angriffe immer, aber danach passierte leider nichts mehr. Und so dauerte es bis zur 9. Minute, bis Duran den ersten Torschuss abfeuerte, der aber am Tor vorbeistrich. In der 11. Minute bediente Moritz Adonis mit einem Pass in den Lauf, aber Ados etwas kraftloser Abschluss konnte vom Keeper problemlos gehalten werden. 

Drei Minuten später dann der erste Ippendorfer Angriff, bei dem ein wohl als Flanke gedachter Ball sehr hoch und steil in unseren Fünfmeter-Raum segelte, nach dem Aufprallen die Latte touchierte und von Lydell mit Mühe gehalten werden konnte. Glück gehabt, aber es zeigte sich, dass der Torwart-Ersatz auf Posten war. In der 20. Minute der erste Wechsel auf unserer Seite, Halid ersetzte Karo. 

Gleich darauf hatte der Schiri ein Foul gesehen und entschied in Höhe unseres Strafraums auf einen Freistoß für Ippendorf. Der Gegner brachte den Ball wuchtig auf's Tor, aber Lydell stand goldrichtig und hielt ihn sicher. Nur eine Minute später konnte dann nach einer unentschlossenen Abwehraktion ein weiterer Sportfreund sein Glück mit einem Torschuss versuchen, aber wieder hielt Lydell, diesmal mit einer sehenswerten Parade. Dennoch ließ sich nicht leugnen, dass die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt besser im Spiel waren als unsere C3.

Die versuchte, sich aus der Umklammerung zu befreien und spielte ihrerseits mal wieder einen Angriff, der aber in Höhe der Mittellinie abgefangen wurde. Mit dem anschließenden Konter ergab sich blitzschnell eine Überzahlsituation für den Gegner an unserem Strafraum und die nutzen sie zum 1:0. Lydell war dabei chancenlos. Nicht ganz so chancenlos wäre unsere Abwehr gewesen, wenn sie denn schnell genug umgeschaltet hätte.

Mit dem Führungstreffer passierte etwas, das schon in den vergangenen beiden Spielen zu beobachten war: unser Team fiel sichtbar in sich zusammen. Die Körpersprache einiger Akteure signalisierte ganz deutlich, dass ja nun doch alles vorbei sei und aller Einsatz sich nicht mehr lohnen werde. Mit gesenktem Kopf und ohne jede Körperspannung brachten sie gerade noch die Energie auf, zum Wiederanstoß in Richtung Mittelkreis zu schlurfen. Wohlgemerkt: da war gerade einmal das 1:0 gefallen. Und bis dahin hatte es nicht schlecht für uns ausgesehen - unverständlich diese Reaktion. Und so gar nicht zu unserer Lieblingsmannschaft passend.

Aber auch die Gegner schienen den Mentalitätswechsel bemerkt zu haben, denn fortan bestimmten sie das Geschehen auf dem Platz. Es wurde ihnen aber auch leicht gemacht. Denn unsere deprimierten Akteure scheuten von da an jeden Zweikampf und ließen sich auf Laufduelle gar nicht mehr ein. Wenn der Gegner an ihnen vorbei war, musste halt der nächste sein Glück versuchen. Nachgesetzt wurde jedenfalls gar nicht mehr. Deshalb war es auch nur eine Frage von wenigen Minuten, genauer bis zur 32., bis das 2:0 für die Gastgeber fiel.

Die Missmutigen sahen sich daraufhin offenbar bestätigt und stellten ihr Spiel weitgehend ein. Natürlich zulasten derer, die noch einen Sinn darin sahen, sich dem Gegner entgegen zu stellen. Die Gegner konnten ihr Glück nicht fassen und ihre Bank sang, unterstützt vom Trainer, bereits davon, dass sie doch wie Sieger aussähen. Keine sehr sportliche Geste. So etwas kann einen ja auch motivieren, aber bei uns geschah leider nichts.

Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff versuchten es die Gegner dann natürlich gleich noch einmal, brachten eine schöne Flanke in unseren Strafraum, die per Kopf angenommen wurde, aber wieder war Lydell zur Stelle, um Schlimmeres zu verhindern. Nur gut, dass es danach in die Pause ging.

Markus, der heute spielbedingt auf jede jugendliche Trainerunterstützung verzichten musste, versuchte es mit kollektiver Seelenmassage. Er merkte zurecht an, dass unser Team bis zum Führungstreffer sicher und druckvoll aufgetreten war, seitdem aber einem Ballon glich, dem die Luft langsam abhanden kommt.

Er forderte ein Ende der vorzeitigen Winterstarre und erinnerte zu recht daran, dass man auch einen 0:2 Rückstand aufholen kann, wenn man es denn wirklich will. Und er muss tatsächlich den ein oder anderen Nerv getroffen haben, denn nach dem Wiederanpfiff trat unser Team wieder etwas lebendiger auf. Die siegessicheren Ippendorfer reagierten denn auch etwas verwirrt, als ihre eher halbherzigen Angriffsbemühungen plötzlich auf Widerstand trafen. Unser Mittelfeld war jedenfalls wieder im Spiel und gab sich redlich Mühe. In der 10. Minute stieß Duran mit einem Gegenspieler zusammen und verletzte sich an der Nase. Er wurde gegen Karo ausgewechselt, die auf den 6er Posten wechselte. Das löste eine keine Rotation aus, denn Josef übernahm die Sturmspitze, Haris ging nach hinten rechts, Halid auf den linken Außenverteidiger und Adonis auf den Linksaußen. In dieser Form hatte unser Team dann auch wieder Zugriff auf das Spiel. Aber nicht so richtig lange, denn nur vier Minuten später musste Lukas ausgewechselt werden, der sich am Arm verletzt hatte. Für ihn kam dann wieder Duran ins Spiel.

Aber trotz des gefühlten spielerischen Übergewichts änderte sich leider nichts an der deutlichen Abschlussschwäche unserer Lieblingsmannschaft. Bis zum Strafraum sind unsere Angriffe durchaus sehenswert und zum Teil sogar richtig gut gespielt. Aber sobald die weiße Linie in Sicht kommt, brauchen die Gegner nur darauf zu warten, dass sich unsere Akteure festdribbeln oder den Ball solange behalten, bis sie ihre Anspielstationen allesamt verloren haben. Schüsse auf's Tor gibt es von unserer Seite so gut wie keine. Und auch, wenn es abgedroschen klingt: wer nicht schießt, kann nun mal auch nicht treffen. Es nützt eben nichts, wenn Moritz, Duran, Josef oder Mahad sich den Ball erkämpfen und ihn an zwei, drei Gegnern vorbei spielen, wenn sie ihn anschließend entweder gar nicht abspielen oder ihn an jemanden abgeben, der versucht, ihn ins Tor zu tragen. Von denen, die gar nicht erst mit laufen, um vielleicht angespielt werden zu können, wollen wir lieber nicht reden. Denn die sollten sich ernsthaft fragen, warum sie eigentlich auf dem Platz stehen.

Allein diese Unentschlossenheit war der Grund, warum unsere Mannschaft in der zweiten Hälfte zwar wieder am Spiel teilnahm, dabei aber nichts für sich herausholen konnte. Sie war auch der Grund, warum dann in der 27. Minute einer der wenigen Ippendorfer Angriffe zu einem Lattentreffer und praktisch im Nachschuss zum 3:0 führte. Danach wurde die Missmutigen wieder missmutig und die Engagierten mussten wieder umso mehr laufen, um eine noch höhere Niederlage zu verhindern. Sie taten das immerhin mit Erfolg, denn es fielen keine Tore mehr in diesem Spiel.

Ganz ehrlich, heute war es wie gegen Pech: dieses Spiel musste nicht verloren werden. Spielerisch hätte unser Team locker mit dem Gegner mithalten können. Es hapert deutlich an der Mentalität. der Coach sagt immer, dass man Spiele ruhig verlieren kann, wenn man denn alles dafür getan hat, um es zu verhindern. Einige unserer Spieler konnten das nach diesem Spiel jedenfalls nicht von sich behaupten. Enttäuschung nach Gegentoren ist normal. Dann aber alles verloren zu geben, obwohl man bis dahin klar das Spiel bestimmt hat, ist inakzeptabel. Das Spiel ist erst zu Ende, wenn die 70 Minuten um sind. Solange ist es einfach nicht fair, das Laufen den Mannschaftskameraden zu überlassen. Das ist der Grund dafür, dass die qualitativ nicht besseren Sportfreunde Ippendorf mittlerweile mit fast doppelt so vielen Punkte auf dem dritten Platz in der Tabelle stehen und wir mit mittlerweile 28 Gegentoren (mehr hat nur Volmershoven) schon leicht abgeschlagen auf dem siebten. Den Umstand, dass wir bei einem durchaus ausreichenden Kader jeden Spieltag auf's Neue besorgt sein müssen, genügend Spieler zusammen zu bekommen, lassen wir hier mal beseite. Aber auch das hat mit Mentalität zu tun.  Das Zuschauen hat jedenfalls schon mal mehr Spaß gemacht. Trotzdem bleibt die Hoffnung, dass unser Team wieder zu sich findet und sich das dann auch im Spiel zeigt.


Eine Klasse zu hoch

29.10.2016: Heimspiel gegen JSG Beuel II

(jan) Frisch erholt aus den Herbstferien wieder in die Saison zurückfinden - so der Plan für das Heimspiel gegen die zweite Mannschaft der JSG Beuel. Dass dies kein einfacher Kick würde, war schon vorher klar, denn die rechtsrheinischen Sportsfreunde hatten in der laufenden Spielzeit zwar erst drei Spiele gemacht, davon aber keines verloren und nicht ein Gegentor kassiert. Doch von makellosen Bilanzen der Gegner lässt sich unsere C3 nicht schrecken: erfreulicherweise waren 17 Spielerinnen und Spieler angetreten, um dem Tabellenführer die Stirn zu bieten.

Die Startaufstellung orientierte sich wie immer streng an der Trainingsbeteiligung: im Tor Nils, hinten rechts Halid, hinten links Archana. In der Innenverteidigung Paul J. und Ali. Die beiden 6er wurden von Lukas und Moritz besetzt. Als 10er spielte Mahad. Vorn rechts der wieder gesundete Lydell, vorn links Karo und in der Mitte Duran. Am Rand warteten Adonis, Haris, Jakob, Jonas, Josef und Paul K. auf ihren Einsatz.

Bei spätsommerlichen Bedingungen sahen die Betreuer und der Mannschaftsanhang dann ein sehr munteres Spiel. Sehr schnell wurde klar, warum JSG bislang nicht zu schlagen war: die Beueler spielen einen herrlichen Fußball. Sehr konzentriert und mit maximal zwei Kontakten pro Spieler halten sie Ball und Gegner in ständiger Bewegung.

Sehr schön war aber auch, dass unser Team in der Anfangsphase gut dagegen hielt. Speziell im Mittelfeld nahmen Lukas und Moritz den Gelben einige Bälle ab und suchten dann in der Vorwärtsbewegung unsere Außen. Lydell merkte man zwar nach seiner Verletzung die fehlende Spielpraxis ein wenig an, aber er startete einige Vorstöße in die Beueler Hälfte.

Leider verfügt die JSG aber auch hinten über sehr schnelles Personal, das unsere ersten Angriffe gut in den Griff bekam. In der 9. Minute kam dann die JSG zum ersten Mal bis an unsere Strafraumlinie, von wo einer der Stürmer den Ball für Nils unhaltbar zum 0:1 unter die Latte zimmerte. Eine recht frühe Führung, aber noch war nichts verloren. Dennoch wirkte der Treffer wie ein Dämpfer für unser Team, das fortan wesentlich weniger motiviert ins Geschehen eingriff.

Abgesehen von Ali, der in der 14. Minute im halblinken Strafraum einen Gegner abräumte und damit den Schiri zum Strafstoßpfiff zwang. Der folgender Elfmeter ließ Nils wieder keine Chance und so stand es nach einer knappen Viertelstunde bereits 0:2. Nur eine Minute nach dem Wiederanstoß hätten die Beueler dann beinahe noch einen weiteren Treffer erzielt, als unsere Spieler sich bei einem Freistoß nicht einigen konnten, wer nun in die Mauer gehen soll. Glücklicherweise segelte der Schuss aber einige Meter am Tor vorbei.

In der 20. Minute - unser Spiel wirkte gerade wieder einigermaßen sicher - führte ein Ballverlust an der Mittellinie zu einem JSG-Angriff, bei dem der Stürmer unsere gesamte zögerlich agierende Abwehr umkurvte und das 0:3 erzielte. Nach dieser Szene erfolgte der erste Wechsel: Haris kam für Halid. Lukas wechselte auf den rechten Verteidigerposten und Haris half Moritz auf der 6 im zentralen Mittelfeld. 3 Minuten später erreichte von dort aus ein langer Ball Duran, der sich allein auf den Weg in Richtung des gegnerischen Tors machte, aber vom ebenfalls gegnerischen 6er noch eingeholt und des Balls beraubt wurde. Kurz vor dem Halbzeitpfiff ersetzte dann noch Josef Karo auf dem Linksaußen.

In der Pause erinnerten die Coaches daran, dass die Partie gar nicht mal so schlecht begonnen hatte. Sie mahnten unsere Spieler zu schnellem Abspiel und engagierterem Zweikampfverhalten. Dann ging es auch schon in die zweite Hälfte. In der vierten Minute wurde Lydell durch Adonis ersetzt. Gleich darauf konnte sich Josef nach einem Eckball schön durchsetzen, scheiterte aber im Abschluss am gut reagierenden JSG-Torwart. Quasi im Gegenzug schlug es stattdessen in der 5. Minute auf der anderen Seite zum 0:4 ein. Das tat es nochmal in der neunten und in der 12. Minute und schon stand es 0:6. So richtig vorwerfen konnte man das eigentlich niemandem, sowohl Mittelfeld als auch Abwehr hielten eigentlich ganz gut mit. Einzig das Aufrücken der Abwehr bei eigenem Ballbesitz könnte noch ein bisschen besser funktionieren. Es hätte heute aber auch nichts genützt, denn die Beueler spielten wirklich hervorragend Fußball. Nach dem sechsten Treffer schalteten sie allerdings sichtbar einen Gang zurück und verwalteten cool das Ergebnis. 

In der 15. Minute noch ein Wechsel: Jakob übernahm für Lukas den rechten Außenverteidiger. Er wurde aber nicht mehr ernsthaft geprüft. Stattdessen hatte in der 16. Minute noch einmal Josef eine gute Gelegenheit, die aber wieder vom Torwart zunichte gemacht wurde. Und als in der 25. Minute Mahad wieder schön auf Josef ablegte, der ungefähr vom Elfmeterpunkt abzog, blieb abermals der Beueler Keeper Sieger. Ein Ehrentreffer wollte heute einfach nicht mehr fallen. Es blieb beim 0:6.

Dieser Gegner ist wohl der klare Favorit auf den Staffelsieg. Zwischen den Beuelern und unserer C3 tut sich eine ziemlich deutliche Qualitätslücke auf. Da spielt das Ergebnis fast keine Rolle. Trotzdem hat unsere Mannschaft über weite Strecken ganz gut mitgehalten. Wenn sie so auch am kommenden Wochenende auftritt, dann kann sie auch in Ippendorf punkten und sich damit vielleicht auch wieder im oberen Tabellenmittelfeld platzieren.


Durch Pech verloren

01.10.2016: Auswärtsspiel bei FC Pech

(jan) Und wieder wurde es Wochenende - und wieder musste unser Team mit nur 11 Spielern zu einem Auswärtsspiel antreten. Das gelang auch nur, weil Halid mitspielte, obwohl er todmüde und nicht ganz fit von seiner Klassenfahrt zurückgekommen war. Super Einsatz, vielen Dank dafür! Dass es gegen Pech nicht leicht würde, war absehbar, denn deren C2 hatte von den ersten drei Spielen zwei gewonnen und eines (gegen Muffendorf) nur knapp mit 2:3 verloren. Außerdem gibt es in unserem Team eine Art unguter Historie gegen Pech, denn dort haben wir mal mit einem unnötigen Unentschieden eine Meisterschaft verdaddelt.

Egal, das ist Geschichte, was zählt ist das Hier und Jetzt. Dumm nur, dass wir nach pünktlicher Ankunft als Erstes zu hören bekamen, dass das noch laufende Spiel der dritten C-Jugend von Pech gerade erst mit mehr als eine halben Stunde Verspätung angepfiffen worden war, weil der Schiri es nicht pünktlich geschafft hatte... Also gab es viiiiel Zeit zum Vorbereiten.

Als es dann um Viertel nach Vier endlich auch für uns losgehen konnte, lief unsere Mannschaft mit folgender Aufstellung auf: Nils im Tor, Paul J. und Ali in der Innenverteidigung, Jakob rechter, Halid linker Außenverteidiger. Moritz und Karo auf der 6, Mahad auf der 10. Rechtsaußen Duran, Linksaußen Adonis und in der Spitze Lukas. Auswechselspieler = 0. Nochmal: Schade.

Trotz aller widriger Vorbedingungen startete unser Team forsch und unternahm erste Vorstöße in die gegnerische Hälfte. Gleich nach zwei Minuten zog Adonis von der Strafraumlinie aus ab, der Ball ging aber über die Latte.

Auf der anderen Seite setzte Duran mit schnellen Sprints erste Nadelstiche und auch Lukas erhielt den ein oder anderen Ball, aber alle scheiterten an der zu Beginn etwas hektischen, aber letztlich aufmerksamen Pecher Abwehr.

Nach einem weiteren abgewehrten Lessenicher Angriff startete Pech dann in der 12. Minute einen ersten Konter. Ein langer Ball landete genau im Lauf eines Pecher Stürmers, der allein auf Nils zusprintete. Nils verließ seinen Kasten, um den Winkel zu verkürzen und er war noch mit den Fingerspitzen am Ball, konnte aber das 1:0 nicht verhindern. 

Danach wirkte unser Team etwas konsterniert und ließ sich auf viele unnötige Dribbeleien im Mittelfeld ein, die überwiegend zu Ballverlusten und weiteren Pecher Angriffen führten. Erschwerend kam hinzu, dass einige unserer Spieler plötzlich ihre Positionen nicht mehr hielten und Ausflüge unternahmen. Die dadurch entstehenden Lücken nutzten die Pecher mit ihren zwei wuseligen, etwas kleineren Außen gerne aus, die aber offenbar die Abseitsregel noch nicht so richtig verstanden haben und deshalb immer wieder Freistöße für uns verursachten. Trotzdem, das Spiel drehte sich deutlich: aus der mutig auftretenden Lessenicher Mannschaft wurde ein fahriger Haufen, der sich nicht auf eine gemeinsame Richtung einigen konnte.

Einzig unsere Innenverteidigung machte in dieser Phase noch einen wirklich überzeugenden Job und ließ die Angreifer ein ums andere Mal ins Abseits rennen. Und wenn ein Ball dann doch mal durchkam, war da noch Nils. In der 30. stand eine der kleinen Pecher Sturmhoffnungen tatsächlich einmal nicht im Abseits und zog im Strafraum ab, aber Nils lenkte den strammen Schuss noch irgendwie über die Latte. Leider schlug es dann kurz vor der Pause in der 32. Minute doch noch ein, ein Torschuss von Pech konnte zwar abgewehrt werden, führte aber zu zwei Nachschussmöglichkeiten, von denen die zweite leider unhaltbar wieder in unserem Kasten einschlug. So ging es mit 2:0 in die Pause.

Markus hatte in der Halbzeit einiges zu bemängeln und forderte vor allem ein bissigeres Zweikampfverhalten von seinem Team. Denn tatsächlich traten einige unserer Kicker regelrecht teilnahmslos auf und trabten eher neben den Gegnern her, statt ihre Kreise wirklich mal entscheidend zu stören. Um das Mittelfeld auf Trab zu bringen, stellte Markus um: die heute etwas zaghafte Karo wanderte in den Sturm, Lukas auf die 6. Mehr Potenzial für Veränderungen gab es leider nicht - es waren ja nur 11 Spieler erschienen. 

Mit Beginn der zweiten Halbzeit präsentierte sich unsere Lieblingsmannschaft dann auch wesentlich entschlossener und war bemüht, Pech das Leben schwerer zu machen. 

Leider führte das zu Unaufmerksamkeit im Umschaltspiel: bei einem Pecher Konter in der 41. Minute kamen einige unserer Defensivkräfte eher lustlos zurück getrabt, jedenfalls zu spät, um noch wirklich eingreifen oder den Torschuss verhindern zu können, der zum 3:0 einschlug.

Kurze Zeit später, in der 45. Minute, sah sich Markus zu einer weiteren Umstellung gezwungen, weil der tapfere Ali mit Rückenschmerzen nicht mehr mit den schnellen Pecher Angreifern mithalten konnte. Also wurde Moritz in die Innenverteidigung beordert und Ali auf die 6. Auswechseln ging ja nicht... Trotz dieser Vorsorgemaßnahme standen in der 49. Minute plötzlich drei Pecher in unserem Strafraum nicht im Abseits und konnten sich Zeit lassen bei der Entscheidung, wer von ihnen letztlich das 4:0 machen durfte.

Zwei Minuten später dann Dramatisches: Mahad bekam am Mittelkreis einen Schuss aus nächster Nähe genau ins Gesicht und ging buchstäblich k.o. Er wurde - schöne Geste - von zwei Gegenspielern zum Spielfeldrand getragen und eine Minute lang wieder zu Bewusstsein zurückgeholt. Allerdings hatte er Kopfschmerzen und konnte in dieser Verfassung unmöglich weiterspielen. Hätte man Auswechselspieler dabei gehabt... In dieser Situation dann die zweite schöne Geste unserer Gegner: sie nahmen freiwillig ebenfalls einen Spieler vom Feld, um das Verhältnis nicht noch ungerechter zu machen. Nach einer knapp 5-minütigen Unterbrechung konnte es dann 10 zu 10 weitergehen.

Und RWL gab noch einmal alles. Moritz, der wieder mit Ali die Position getauscht hatte, wurde kurz vor der Pecher Strafraumlinie gefoult. Ali versuchte, den Freistoß direkt unterzubringen, verzog aber leicht nach rechts. In der 65. Minute sah sich Jakob dann - wieder bei einem Konter von Pech - auf einmal mit drei gegnerischen Angreifern konfrontiert, die er allein natürlich nicht aufhalten konnte und die begeistert zum 5:0 einschoben. Trotzdem war unser Team noch bemüht, das Ergebnis zumindest zu korrigieren. In der 69. Minute trat Adonis einen schönen Eckball von links, den Moritz per Kopf annahm, aber das Tor knapp verfehlte. Nur eine Minute danach fing Moritz einen ungenauen Abstoß des Torwarts am rechten Strafraumrand mit der Brust ab, passte den Ball schön auf den in der Mitte frei stehenden Duran und der besorgte den längst fälligen Ehrentreffer zum 5:1. Eine weitere Minute darauf schickte Moritz wieder Duran auf die Reise, aber der stand leider knapp im Abseits. Zwei gelbe Karten für Pech gab es in der Schlussphase noch, aber am Spielstand änderte sich nichts mehr.

Am Ende stand eine deutliche Niederlage für unser Team, Pech bleibt also ein schwieriges Pflaster für uns. Die Gegner waren heute einfach entschlossener und bissiger. Hinzu kamen einige Unaufmerksamkeiten und vor allem ein sehr langsames Umschaltspiel. Zu viele meinten, nach eigenen Angriffen erstmal in der gegnerischen Hälfte verschnaufen zu können. Das nutzten die Gegner natürlich gnadenlos aus. Die zwei schnellen Außen hätte man kontrollieren können, wenn genug Personal mit nach hinten gekommen wäre. Dann wären mindestens drei der Tore so wohl nicht gefallen. Habe ich schon erwähnt, dass wir heute auch wieder keine Alternativbesetzung in Form von Auswechselspielern dabei hatten? Frisches Personal hätte in den entscheidenden Phasen sicher auch zu einem besseren Spiel beigetragen. Jetzt wird die Saison erstmal durch die Herbstferien unterbrochen. Am 29.10. geht es dann im Heimspiel gegen die JSG Beuel, die heute den SC Muffendorf mit 3:0 besiegt und sich so mit nur drei Spielen unbesiegt den zweiten Tabellenplatz gesichert haben. Das wird ein hartes Stück Arbeit. Wäre schön, wenn dann mal alle an Deck wären. 


Balsam für die Seele

24.09.2016: Daheim gegen SC Vomershoven II

(jan) Der wunderbare Spätsommer geht weiter: mit knapp 24° C, strahlend blauem Himmel und einer leichten Brise lieferte es beste äußere Bedingungen für das zweite Heimspiel der laufenden Saison. Als Gäste reisten die Kollegen vom SC Volmershoven an, deren zweite C-Jugend an den beiden zurückliegenden Spieltagen zwei Niederlagen mit insgesamt 15 Toren kassiert hatten. Aber was sagt schon die Papierform aus? Das Trainerteam unserer C3 mahnte das Personal trotzdem zu Aufmerksamkeit und forderte Engagement. 

Das Personal war heute erfreulich zahlreich am Start, mit Jonas, der nun endlich spielberechtigt ist, konnte auch noch ein weiterer Neuzugang begrüßt werden. Ansonsten richtete sich der Kader wie immer nach Trainingsbeteiligung und den bisherigen Spielauftritten. Das Team präsentierte sich wie folgt: Nils im Tor, davor Paul  J. und Ali als Innenverteidiger. Außen links Jakob, außen rechts Paul K. Im zentralen Mittelfeld Moritz und Karo, davor Mahad auf der 10.

Vorne rechts Jonas, vorne links Adonis und in der Spitze Duran. Letzterer mal nicht auf Rechtsaußen, weil er in den bisherigen Spielen ohnehin immer einen Zug in die Mitte hatte und jetzt also probehalber gleich die Spitze einnahm. An der Linie standen Archana, Halid, Haris und Lukas zur Einwechslung bereit - damit konnte eigentlich so ziemlich jede Position auf dem Feld ersetzt werden. 

Passkontrolle, Einlaufen, Kreis und Anpfiff - sofort zeigte sich unser Team in Spiellaune und bemüht, das Spielgeschehen in den Griff zu bekommen. Das gelang fast mühelos. Schon in der 2. Minute erreichte ein feiner Pass aus dem Mittelfeld den gestarteten Duran, der unaufhaltsam in den gegnerischen Strafraum zog, den Ball aber genau in die Arme des Torwarts spielte. 2 Minuten später fast die selbe Situation, nur dass Duran es diesmal besser machte und den Torwart zum 1:0 überwand. 

Gleich nach dem Wiederanpfiff setzte unser Team seine Angriffe fort. Die Gäste leisteten sich zahlreiche Ballverluste und gingen einfach zu zaghaft in die Zweikämpfe und ließen sich in ihrer Hälfte festsetzen.

Zwischendrin aber kombinierten unsere Kicker, dass es eine Freude war. Die Abwehrkette rückte bis an die Mittellinie auf und das Mittelfeld brachte mit präzisen, gut durchdachten Pässen Ball um Ball auf die offensiven Anspielstationen. Die wiederum rannten sich die Seele aus dem Leib und beschäftigten die Volmershovener Defensive derart, dass sie einem fast leid tun konnte. In der 10. Minute bediente Moritz den schön eingerückten Jonas, der aus halbrechter Position abzog und dem gegnerischen Torwart keine Chance ließ - 2:0. Erstes Spiel, erster Treffer - läuft bei Jonas. Aber auch auf der linken Außenseite war einiges los. In der 12. Minute spielten Mahad und Adonis eine sehenswerten Doppelpass, aber diesmal konnte der grün-weiße Keeper den Abschluss halten.  Drei Minuten darauf war es Moritz, der es mit einem Abschluss versuchte, der aber wieder in den Armen des Tormanns landete. 

In der 17. Minute dann der erste Angriff der Gäste, die mit einem langen Ball durchkamen. Aber Nils konnte im Herauslaufen mit seiner ersten aktiven Aktion den Schussversuch abwehren. Im Gegenzug spielte Moritz den Ball auf Duran, der am Torhüter scheiterte. Auch den Nachschuss von Jonas und den Nachnachschuss von Duran konnte der Teufelskerl abwehren, der nachfolgende Eckball brachte Gefahr, aber nichts Zählbares. In der 18. Minute der erste Wechsel: Halid kam für Adonis.

Und Rot-Weiss machte weiter Druck. Die Gegner wurden zu gestellt und aller Anspielstationen beraubt. Mit Erfolg: in der 19. Minute später konnte Duran einen missglückten Abstoß des Gegners abfangen und traf zum 3:0. In der 27. schickte Moritz mit einem präzisen Pass Jonas auf die Reise, der fast bis an die Grundlinie stürmte, die Flanke nach innen brachte und damit Duran fand. Ergebnis: 4:0. Drei Minuten später dann wieder Alarm im Volmershovener Strafraum, als Mahad und Jonas innerhalb von 5 Sekunden zweimal den Pfosten trafen. Diesmal konnte der Torwart aber mit dem Glück des Tüchtigen retten. Zwei Minuten später legte Moritz wieder für Duran auf, der den Ball aber knapp über die Latte setzte. Danach war Halbzeit.

Die nutzte das Trainerteam im Wesentlichen, um Durchzuwechseln. Archana kam für Paul K., Haris ersetzte Karo. Für Jonas kam Lukas, der auf den Stürmerposten gesetzt wurde. Duran wechselte dafür auf die rechte Außenbahn. Und dann ging es auch schon weiter. In der zweiten Minute wurde Mahad an der Strafraumgrenze gefoult. Der aufmerksame Schiri entschied auf Freistoß und lag damit wohl richtig.

Allerdings brachte der Schuss von Ali zunächst nur einen Eckball ein. Den trat wieder Ali und brachte ihn sauber vor's Tor. Dort rangelte Moritz mit einem Gegner um den Ball und hatte Glück: der Gegner fälschte den Ball unhaltbar zum 5:0 ab. Eine Minute später dann der nächste Eckball, wieder von Ali. Und diesmal konnte Moritz den Ball selbst per Kopf im Netz unterbringen. Neuer Spielstand: 6:0. Nur fünf Minuten später verwandelte Ali einen Freistoß aus ca. 17 Metern direkt zum 7:0.

Unseren Gegnern war zu diesem Zeitpunkt sicher klar, dass sie hier wohl keinen Punkt holen würden. Aber sie präsentierten sich als echte Sportsleute und hielten nach ihren Kräften dagegen. Das wurde natürlich mit zunehmender Spieldauer schwerer, insbesondere deshalb, weil sie ohne Auswechselspieler angereist waren. Das Problem kennen wir aus eigener Erfahrung ja nur zu gut. Diesmal aber konnten unsere Coaches wechseln. Und das taten sie, brachten in der 10. Minute wieder Adonis für Halid und frischten damit die Offensive wieder auf. In der 15. Minute konnte sich dann Lukas in der Mitte gut durchsetzen und das 8:0 erzielen. So allmählich fingen unter den Betreuern die Rechenspiele an, denn es galt ja immer noch, die 2:11 Klatsche gegen Muffendorf zumindest im Torverhältnis zu korrigieren.

Unsere Spielerinnen und Spieler gaben sich keinen Rechenkünsten hin, sondern spielten weiter fröhlich Fußball. In der 17. Minute spielte Lukas einen Pass in den Lauf von Adonis, der links in den Strafraum einbrach und nach dem letzten Verteidiger wunderbar auf Duran ablegte, der in der Mitte keine Probleme mehr hatte, das 9:0 zu erzielen. In der 19. Minute kam Jonas zurück ins Spiel für Mahad. Nur eine Minute später konnte Adonis das Ergebnis zweistellig machen, als er das 10:0 erzielte. In der 27. Minute traf dann Duran mit seinem heutigen fünften (!) Treffer zum 11:0. Gleich darauf durfte er Pause machen und wurde durch Mahad ersetzt.

So hätte das Spiel zu Ende gehen können, aber in der 29. Minute konnten die nie aufgebenden Volmershovener tatsächlich noch mit einem tapferen Konter einen Ehrentreffer zum 11:1 erzielen. Dabei kassierte Paul J. eine ärgerliche 5-Minutenstrafe wegen Meckerns. War doch gar nicht nötig, Paul... In der 30. kam dann Duran zurück und ersetzte Lukas. Und als allerletzte Aktion erzielte Adonis mit dem Abpfiff noch das 12:1.

Ein schöner Sieg gegen einen tapferen, aber vollkommen unterlegenen Gegner. Die Höhe des Ergebnisses ist erfreulich, weil sie unsere Tordifferenz wieder positiv gestaltet. Aber viel schöner war die Art und Weise des Sieges. Unsere C3 hat heute hoch gewonnen, weil sie als Team gearbeitet hat. Mit sehenswerten Kombinationen setzten unsere Spieler genau das um, was die Trainer ihnen immer wieder predigen: sie kombinierten, suchten vor einer aufmerksamen und stabilen Defensive aus dem Mittelfeld heraus die Anspielstationen und bedienten diese mit zum Teil sehenswerten Pässen. Alle Tore waren das Ergebnis solchen Mannschaftsspiels und deshalb umso erfreulicher. Da lassen sich die zahlreichen vergebenen Großchancen durchaus verschmerzen. Herzlichen Glückwunsch!


Der erste Dreier

17.09.2016: Auswärtsspiel beim 1. FC Rheinbach

(jan) Auf Regen folgt Sonnenschein, und - um Theo Glomberg zu zitieren - das Schöne im Leben ist doch, dass es immer weiter geht. Das gilt auch für die Meisterschaftssaison. Nach der knappen Niederlage im ersten Auswärtsspiel durfte unsere C3 heute gleich noch ein Auswärtsspiel bestreiten: gegen den 1. FC Rheinbach. Dem Trainerruf nach aktiverer Beteiligung waren schon unter der Woche erfreulicherweise viele gefolgt.  So konnte unser Team heute immerhin schon mal mit insgesamt 13 Spielern anreisen. Leider hatte sich aber unter der Woche mit Lydell auch einer unserer bereits aktiven Kicker verletzt und muss in den kommenden zwei Wochen auf Sport verzichten. Wir wünschen schnelle und gute Besserung. Prima, dass er trotzdem mitkam, um sich das Spiel anzuschauen!

Markus hatte angekündigt, auf die Elf vom letzten Spiel zurückgreifen zu wollen und tat das auch: Nils im Tor, Halid hinten links, Paul J. und Ali in der Innenverteidigung. Nur Lydell wurde auf der rechten Außenverteidigerposition durch Paul K. ersetzt. Möhre und Karo im zentralen Mittelfeld auf 8 und 6, Mahad auf der 10. Rechtsaußen Duran, Linksaußen Adonis und in der Spitze Lukas. Zur Einwechslung standen außerdem Haris und Jakob an der Linie bereit.

Nach freundlicher Begrüßung durch den bemerkenswerten  Rheinbacher Stadionsprecher pfiff der Schiri die Partie pünktlich an. Die Gastgeber hatten das irgendwie nicht so richtig mitbekommen und agierten anfangs etwas verschlafen. Unsere Lieblingsmannschaft nahm das gerne an und unternahm erste Vorstöße in des Gegners Hälfte. Duran und Adonis setzten die blau gekleideten Rheinbacher ordentlich unter Druck. Und in der Mitte wirbelte Lukas: in der 6. Minute dribbelte er sich stark durch das Rheinbacher Mittelfeld und legte an der Strafraumgrenze auf Adonis ab, dessen sofortiger Abschluss aber leider einige Zentimeter über die Latte wischte. Schade, dass wäre eine schöne Hütte geworden.

Auch wenn Rheinbach danach wacher wirkte, ging das Spiel doch durchaus im Lessenicher Sinn weiter. Unsere Kicker gingen engagierter in die Zweikämpfe und agierten bissiger und überzeugter und stellten die Gegner schon weit in deren Hälfte so konsequent zu, dass die meisten Abstöße gleich wieder bei uns landeten und zu neuen Angriffen genutzt wurden. Ein verunglückter Abstoß des Torwarts landete direkt vor den Füßen von Lukas, der auch sofort den Torschuss versuchte, aber knapp links am Tor vorbei schoss. 

In der 14. Minute brachte ein Vorstoß über die linke Seite schließlich den Ball zu Mahad, der fünf Gegenspieler einfach umkurvte, in den Strafraum eindrang und aus sehr spitzem Winkel durch weitere 6 gegnerische Beine hindurch zum 0:1 Führungstreffer einschob - ein hoch verdienter Treffer! Auch danach versuchte es unser Team noch einige Male, unter anderem mit Eckbällen, die aber nichts einbrachten. Erst ganz gegen Ende der ersten Spielhälfte wagten sich dann die Blauen auch mal in unsere Hälfte, wo sie aber auf eine aufmerksame rot-weiße Defensive trafen, die aufmerksam und entschlossen alle Gefahrensituationen entschärfte.

Nur ein einziges Mal musste Nils ran und einen Schussversuch parieren. Hinzu kam, dass die Rheinbacher allzu oft ins Abseits rannten und uns damit das Spiel zusätzlich erleichterten. Dass der Schiri diese Abseitsstellungen auch regelmäßig erkannte, war eine weitere angenehme Abwechslung im Vergleich zum vorangegangenen Wochenende.  

Die Halbzeit-Ansprache durch die Trainer fiel entsprechend ruhig und zufrieden aus. Glück gehabt, denn durch den Ausfall des B1-Spiels waren neben Markus auch alle unserer Jugendcoaches vor Ort, sodass es im Bedarfsfall gleich ein Vierfaches Donnerwetter gegeben hätte. Einzige Auswechslung über die Halbzeit war Haris, der die 6 für Karo übernahm, die sich beim Laufen leicht verletzt hatte. 

Wie die Ansprache bei den Rheinbachern ausgefallen war, wissen wir nicht. Festzustellen war aber gleich mit dem Wiederanpfiff, dass sie wohl umgestellt hatten. Und plötzlich waren es die Gastgeber, die den Druck machten und unsere Mannschaft ins Schwitzen brachten.

Nur gut, dass Haris frisch ins Spiel gekommen war und sich ordnungsgemäß und stark mit ins Defensivspiel einbrachte. Gemeinsam mit den beiden Pauls, Ali und Halid gelang es ihm, das ganz neue Rheinbacher Angriffsbedürfnis im Griff und den Strafraum weitgehend sauber zu halten. Nur in der 10. Minute kam in einer etwas hektischen Abwehrsituation ein Rheinbacher bei einem Zweikampf mit Moritz in unserem Strafraum zu Fall, aber der angestrebte Strafstoßpfiff blieb zu Recht aus.

Umgekehrt lief in dieser Phase leider nicht mehr viel in Richtung des Rheinbacher Tores. Dazu wurden die Bälle zum Teil doch zu hektisch nach vorn gedroschen, sodass nicht einmal der unermüdliche Duran sie erlaufen konnte. Das Trainerteam reagierte auf die neue Spielsituation und brachte in der 18. Minute Jakob für Halid, um die Defensive etwas aufzufrischen. Aber auch diese Frischzellenkur konnte nicht verhindern, dass gleich im Anschluss auch Nils aktiv mit ins Spielgeschehen einbezogen wurde und im Herauslaufen einen bereits einschussbereiten Rheinbacher Stürmer von der Umsetzung eines finsteren Plans abhalten musste.

Es war hektisch, zu dieser Zeit und außerdem hatte es heftig zu regnen begonnen. Das kühlte gottseidank die Rheinbacher Angriffsmaschine wieder auf ein Normalmaß herunter. Und sofort war RWL wieder am Zug und erspielte sich noch einige Möglichkeiten, die aber ungenutzt blieben. Der Unparteiische, der die Partie souverän leitete, genoss offenbar den lange vermissten Regen und ließ das Spiel fünf Minuten länger laufen als notwendig. Der mitfiebernde Lessenicher Anhang konnte das naturgemäß nicht wirklich nachvollziehen. Und als es in der Nachspielzeit dann auch noch zu zwei Eckstößen für Rheinbach kam, lagen die Nerven doch recht blank. Aber es passierte nichts mehr, als der Schlusspfiff uns nach gefühlten 45 Minuten erlöste, stand es immer noch 0:1 für die Lessenicher C3.

Ein Arbeitssieg - damit hat die Mannschaft die wohl bestmögliche Reaktion auf das letzte Spiel gezeigt. In der druckvollen ersten Halbzeit hätte das ein oder andere zusätzliche Tor deutlich mehr Gelassenheit ins Spiel gebracht. Aber viele Möglichkeiten blieben einfach liegen. Dass ein Tor Vorsprung immer eine Gratwanderung ist, zeigte dann die zweite Hälfte. Heute ist es gut gegangen. Durchaus verdient, aber auch glücklich. Ist aber auch egal, denn die Hauptsache ist doch, dass wir vom Tabellenende jetzt wieder ein gutes Stück entfernt sind. Da gehört die Mannschaft nämlich nicht hin.


Klatsche im Pennenfeld

10.09.2016: Auswärtsspiel gegen SC Muffendorf

(jan) Sorry, die Berichterstattung zum Auftaktspiel der neuen Saison wurde aus zeitlichen Gründen leider verpasst. Fassen wir es schnell nochmal zusammen: am 3.9. spielte unsere C3 ihr erstes Heimspiel gegen den SV Wachtberg. Das erste Mal mit 11 Spielern und das erste Mal auf dem großen Platz. Dafür bekamen wir eine sehr ansehnliche Partie zu sehen, die nach 2 mal 30 Minuten mit einem "leistungsgerechten" 2:2 Remis endete. Die Tore für unser Team steuerten Duran und Mahad bei. Erfreulich war vor allem, dass die neu aufgebaute 4er-Abwehrkette ziemlich gut funktionierte und dass wir uns mit Duran eine brandgefährliche Offensivkraft sichern konnten. Willkommen im Team! Ein paar Bilder zum Spiel gibt's immerhin im Fotoalbum.

Ja, mit diesem ersten Eindruck ging es dann am 10.09. auf die Sportanlage im Pennenfeld, wo der SC Muffendorf zum Tanz bat. Heiß war es, fast drückend und die mitgereisten Betreuer und Fans suchten sich schnell Schattenplätzchen, um das Spiel einigermaßen angenehm verfolgen zu können. Die Vorzeichen für das Spiel waren allerdings nur wettermäßig sehr gut, denn leider hatte es wieder Absagen gegeben, darunter auch einige sehr kurzfristige. In der Folge musste unser Team mit gerade einmal 11 Leuten gänzlich ohne Auswechselspieler antreten. Bei den Temperaturen keine schöne Sache.

Die 11, die gekommen waren, nahmen sich vor, das Beste draus zu machen und traten wie folgt an: Nils im Tor, Lukas hinten links, Halid und Paul J. in der Innenverteidigung und Lydell hinten rechts. Davor Karo und Moritz im zentralen Mittelfeld und Mahad auf der 10. Links außen lief Adonis auf, rechts Duran. In der Spitze Ali. Und es fing nicht schlecht an. Gleich in der 5. Minute schickte Duran mit einem langen Ball in die Spitze Ali auf die Reise, der seinen Bewacher abschüttelte und von diesem mit einer rotwürdigen Notbremse an der Strafraumgrenze gestoppt wurde. Der Unparteiische sah es nicht ganz so dramatisch und zeigte dem Gegner lediglich die gelbe Karte. Der von Adonis direkt geschossene Freistoß landete aber leider direkt in den Armen des Torwarts.

Mit einem Konter gelang es dem sehr großen und pfeilschnellen Muffendorfer Stürmer dann zwei Minuten später, das 1:0 zu erzielen. In der 10. Minute setzten die Gastgeber dann mit einem langen Ball ihren kleinen, aber noch schnelleren Rechtsaußen in Szene, der unsere Abwehr eiskalt erwischte und zum 2:0 einschoss.

RWL ließ sich davon noch nicht schocken: gleich nach dem Anstoß konnte Duran sich in der Mitte den Ball schön vorlegen und stand nur noch dem gegnerischen Torwart gegenüber, der aber sehr gut die Linie verließ und den Torschuss knapp verhindern konnte. Der darauf folgende lange Abstoß erreichte wieder den kleinen Rechtsaußen, der wieder unsere linke Abwehrseite überrannte und sichtlich amüsiert zum 3:0 traf. Da schrieb man gerade einmal die 13. Minute...

Markus reagierte und ließ Lukas und Moritz die Positionen tauschen. Eine gute Idee, denn in der 14. Minute konnte Moritz einen Ball der Muffendorfer gerade noch so von der Linie kratzen. Zwei Minuten später aber konnte auch der Käptn nicht verhindern, dass der lange Muffendorfer Stürmer aus höchst abseitsverdächtiger Position das 4:0 erzielte. Die folgende Trinkpause wurde speziell von unseren Spielern dankbar angenommen.

Doch die Hälfte war noch nicht um. In der 26. Minute wieder ein Konter von Muffendorf, ein langer Pass auf den diesmal eindeutig im Abseits stehenden Stürmer - und es stand 5:0. Von Zuordnung im Lessenicher Abwehrverhalten war leider auch weiter nichts zu sehen. Das nutzten die Gastgeber dankbar aus, indem sie sich kurz vor dem Pausenpfiff munter durch den Lessenicher Strafraum kombinierten und zum 6:0 einschoben. Abseits? Ach, war ja auch egal.

In der Pause stellte Markus klar, dass er eine Niederlage gegen diesen Gegner zwar nicht als Katastrophe werten würde, verwies aber gleichzeitig darauf, dass Muffendorf beileibe nicht unschlagbar spielte. Dennoch stellte er um: Halid wechselte aus der Innenverteidigung in die Sturmspitze und Ali übernahm die Abwehrarbeit.Ansprache und Umstellung hatten etwas bewirkt, denn in der zweiten Hälfte trat unser Team viel besser auf. Zwar erspielte sich Muffendorf (aus Abseitsposition) zwei Eckbälle, die nichts einbrachten. Den letzten aber nahm Duran an unserer Strafraumlinie zu einem Konter auf, bei dem er auf dem Weg zum Tor drei Gegner abschüttelte, zu guter Letzt den Torwart umkurvte und kühl zum 1:6 traf.

Trotz des Riesenvorsprungs reagierten die Gegner verunsichert und gerieten zunehmend unter Druck. Oft konnten sie sich gegen die Lessenicher Angriffe nur noch durch Fouls helfen. Eines davon war in der 18. Minute eine wieder rotwürdige Notbremse des Torwarts gegen Duran. Doch auch diese Aktion wurde nur mit Gelb belegt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ali sicher zum 2:6. Kurzzeitig keimte sogar wieder so etwas wie Hoffnung auf.

Aber wie es so ist, wenn man bei Hitze mit 11 Mann über die gesamte Distanz muss: während der Gegner munter auswechselte, zeigten sich auf unserer Seite zunehmend Ermüdungserscheinungen. Und als nach 20 Minuten die lange Muffendorfer Sturmhoffnung, die seit der Halbzeit Kraft hatte tanken können, wieder auf den Platz zurückkehrte, öffnete sich auch wieder die Tür für Konter. In der 23. Minute erlief eben der lange Blonde sich einen langen Ball und vollendete zum 7:2.

Unser Team versuchte alles, musste aber der Hitze und der personellen Überlegenheit der Gastgeber Tribut zollen. Konkret hieß das, dass es zwischen der 25. und der 30. Minute noch 4 Mal bei uns einschlug. Dass drei Tore davon wieder aus klaren Abseitspositionen erzielt wurden, änderte nichts daran, dass es am Ende tatsächlich 11:2 stand.

Ja, das war eine historische Klatsche. Und auch wenn man Abseitspositionen und fehlende Auswechselmöglichkeiten abzieht, muss man wohl zugeben, dass unsere Mannschaft in der ersten Halbzeit mit halbherzigem Abwehrverhalten selbst den Grundstein dafür gelegt hat. Von der disziplinierten 4er-Kette aus dem Wachtberg-Spiel war gestern jedenfalls nichts zu sehen. Und im Mittelfeld wirkten ein Teil unseres Personals merkwürdig unbeteiligt. Das war in der zweiten Hälfte dann über eine lange Zeit viel besser, ehe zum Schluss die Müdigkeit die hohe Niederlage besiegelte. 

Positiv vermerken müssen wir aber auch, dass unser Team bis zum Schlusspfiff weiter mitgespielt hat. Keiner gab auf und es gab bis zum Schluss auch immer noch Angriffsbemühungen. Wenn wir einen festen Stamm an Spielern hätten, der zuverlässig am Wochenende mitmacht, dann wäre schon viel erreicht.


 

Rot-Weiss Lessenich e.V. 1951
Markus.Burbaum@gmail.com